Mithilfe außerschulischer Lernorte wird das Lernen im Klassenzimmer mit der Welt außerhalb des Ortes Schule fest verknüpft. Es geht von der Theorie in die Praxis – Lerninhalte werden greifbar und mit allen Sinnen aufgenommen.
Genau so eine Erfahrung konnten die Schülerinnen und Schüler der Klassenstufe 2 machen. Raus aus der Schule, rein in den Stall. Lernort war der landwirtschaftliche Betrieb der Familie Gensinger-Hirsch in Katzenbach.
Danke engagierter Eltern, Omas und Opas ging es mit Privatautos gleich morgens los. Unter fachkundiger Anleitung von der Bauernhofpädagogin Frau Katja Hirsch marschierten alle, nach einem gemeinsamen Frühstück, auch direkt in Richtung Weide, um den Lebensraum von Nutztieren kennenzulernen.
Unter Beachtung der wichtigsten Hofregel „LLL“ (langsam, lieb und leise) durften die Mutterkühe samt Kälbern hautnah beobachtet werde. Die Kinder hörten gespannt zu, während Frau Hirsch über eine artgerechte und tierfreundliche Haltung berichtete. In dieser besonderen Atmosphäre und mit einer frischen Prise Landluft um die Nase erreichte die Gruppe anschließend die Hühner. Auch hier wurden alle Fragen der Schülerinnen und Schüler ausführlich beantwortet. Wo sind die Hühner nachts? Wie kann man die Tiere vor dem Fuchs schützen? Warum gibt es im Hühnergehege ein Sandbad?
Um den Wissensdurst weiter zu stillen, wurden hiernach drei Gruppen gebildet: Team Rinder, Team Maschinen und Team Melken & Wiegen. Nach jeder Einheit wurde gewechselt, so dass jeder an allen Stationen arbeiten konnte.
Team Rinder setzte sich intensiv mit den Eigenschaften und Bedürfnissen der Rinder auseinander. Es wurde geklärt wie sich die Rinderzunge/das Fell anfühlt und was diese Tiere unbedingt zum Leben benötigen.
Team Maschinen hatte ausreichend Zeit sich die landwirtschaftlichen Maschinen genau anzuschauen. Ein beeindruckend großer Mähdrescher, mehrere Traktoren und viele weitere Geräte konnten bestaunt werden.
Team Melken & Wiegen erprobten eine historische Tierwaage. Wie viele Kinder braucht man, um das Gewicht eines ausgewachsenen Rindes zu erreichen? Das Ergebnis erstaunte jeden: 15 Mädchen und Jungen versammelten sich auf der Waage, um die ca. 500 kg zu knacken. An einer aufgebauten Melksimulation durfte sich jeder am Melken versuchen.
Zum Abschluss versammelten sich alle Teilnehmer noch einmal in der Maschinenhalle, um dort mit Hilfe eines Spieles, das neu gewonnene Wissen zu überprüfen.
Der Ausflug auf den Bauernhof war nicht nur lehrreich, sondern in besonderem Maße aktivierend. Die unmittelbare Berührung mit Maschinen, landwirtschaftlichen Abläufen und Tieren ermöglichte es den Schülerinnen und Schülern ihr Vorwissen zu überprüfen, neues Wissen zu erlangen und mit den persönlichen Erfahrungen zu verknüpfen. Genau so wird Lernen nachhaltig. Alle Kinder und Lehrerinnen danken Familie Gensinger-Hirsch für diese Gelegenheit.